Urlaub im Hotel eignet sich auch immer sehr gut, Beobachtungen zu seinen Mitmenschen anzustellen. Da gehen Familien gemeinsam in den Urlaub und versuchen auf heile Welt zu machen, und doch wird ab dem dritten Tag das Klima frostig und man geht sich mehr und mehr aus dem Weg. Ist ähnlich wie an Weihnachten, nur im Warmen.
Eine Spezies habe ich besonders „liebgewonnen“: den Nölbürger. Ich weiß nicht ob andere Nationen anteilig gleichviele Nölbürger haben, wie wir Deutschen (ich verstehe dazu die anderen Sprachen zuwenig, außer Englisch vielleicht), aber meine Beobachtungen lassen mich vermuten, dass der Nölbürger unter den Deutschen häufiger vorkommt als bei anderen Nationen.
Der Nölbürger findet ja ewig irgendetwas zum Rumnölen und anstatt das Genöle still in sich hineinzufressen, muss er das in mehr oder weniger penetranter Lautstärke und Stimmlage rauslassen.
Besonders „schön“ die Exemplare, die an einem Buffett von gefühlt 80 m Länge kundtun, dass es ja überhaupt nichts rechtes zu essen hätte. Hallo!
Ähnlich „prima“ finde ich die „Luftpumpen“. Typen, die sich bei den Mahlzeiten lautstark unterhalten müssen, wo denn der Golfplatz mit dem schönsten Meerblick ist, was man doch für tolle Geschäfte gemacht hat, dass man an der Börse ja vollkommen gegen alle Trends bombastische Gewinne eingefahren hat und wie erfolgreich, schön und megasportlich doch die eigenen Blagen sind. Gottseidank sind die Blagen der Luftpumpen aus dem Alter raus, dass sie ihre Erzeuger noch in den Urlaub begleiten (müssen). Die Kakophonie der Bedeutungs- und Belanglosigkeiten wäre sonst wohl nicht mehr zu ertragen.